Montag, 1. Februar 2010

Sansibar

Am letzten Tage des Jahres 2009 habe ich mich auf die Reise nach Sansibar gemacht. Zum einem um Silvester dort zu feiern und zum anderen um auf mein Zwischenseminar zu gehen, welches dort in der ersten Woche des neuen Jahres stattfand. Zusammen mit Albert und Mara, einer Freiwilligen der Waldorfschule in Nairobi, bin ich mit der Fähre 2 Stunden von Dar es Salaam nach Stone-Town gefahren. Ohne Plan wo ich ins neue Jahr feiern und übernachten werde bin ich in Stone-Town angekommen. Ich bekam ein komplett anderes Stadtbild als ich es aus Tansania kannte. Ein historischer Stadtkern, mit Häusern welche aus Korallenstein gebaut wurden, enge kleine Gassen und alles in einem arabischen Stil, was eher eine untypische Art für Afrika ist. In den Gassen der Steinstadt pulsierte das Leben und von überall war arabische Taarab-Musik zu hören. Nach mehreren Informationen haben wir dann erfahren dass im Norden der Insel die größten Partys sein sollten und so bin ich mit den anderen beiden dann einfach mit einem Dalladalla zum nördlichsten Dorf der Insel Nungwi gefahren und haben dort eine Unterkunft gesucht. Nur 100 Meter bis zum Stand und als ich diesen bezaubernden Strand gesehen hatte bin ich aus dem Staunen nicht mehr raus gekommen. Ein Stand wie aus einem Bilderbuch. Puderzuckerweißer feiner Sandstrand, türkisblaues Wasser bei dem man noch bei mehr als einem Meter Wassertiefe den Boden klar erkennen konnte. Zufälligerweise sind wir dort am Stand direkt auf andere Freiwillige getroffen mit denen wir dann sogar zusammen das Zwischenseminar hatten. Abends ging es dann zur Sivesterparty, einer riesigen Party unter Vollmond direkt am Strand. Natürlich waren hier ausschließlich Touristen und es kam mir sehr merkwürdig vor auf einmal nur noch unter weißen zu sein. Dort fiel mir der Kontrast sehr stark auf zwischen Arm und Reich. An den Stränden lagen die ganzen Hotels, unter denen mansche nur auf Luxus ausgelegt waren und direkt dahinter erstreckte sich die Einheimischenpopulation mit ihren Hütten in ihren Dörfern. Das kam mir sehr merkwürdig vor und es hat mir zu denken gegeben. Dennoch war die Silvesterparty ein Kracher mit einem großen Ereignis, denn nach der ersten Stunde im Neujahr gab es eine Tränengasarttake direkt auf der Tanzfläche. Es hieß dass der Nachbar eifersüchtig auf die gelungene Party gewesen sein soll, jedoch lies sich von dieser Arttake keiner beeinflussen und nach einer Weile war die Tanzfläche wieder voll. Im Neujahr bin ich dann seit sehr langer Zeit mal wieder Tauchen gewesen. Ich konnte es kaum abwarten und es hatte sich gelohnt! Mit dem Spanish Dive Center bin ich auf eine Tagestour mit zwei Tauchgängen gegangen. Mit einem Boot ging es zum Mnemba Island Marine Park. Dort ging es dann hinunter in die Unterwasserwelt mit einer Tauchtiefe von 20 bis 25 Metern vorbei an Korallenwänden mit vielen Weichkorallen und den farbenfrohsten Rifffischen. Beide Tauchgänge habe ich sehr genossen, denn der Indische Ozean ist einfach das größte Aquarium der Welt und dann wurden wir auch noch auf dem Hin- und Rückweg von Delphinen begleitet. Vom Norden ging es dann zum den Osten der Insel nach Mchamwi zu meinem Zwischenseminar. Zusammen mit den anderen Freiwilligen bin ich dort eingetrudelt und habe fünf themenvolle Tage erlebt. Unter Palmen in entspannter Atmosphäre haben wir in Bandas die verschiedensten Themen aktiv bearbeitet. Unter anderem Themen wie der Sinn des Weltwärts-Programmes oder des Sinns unseres eigenen Dienstes in einem Entwicklungsland. Wir haben uns über unsere Erlebnisse dir wir bisher erlebten und die uns beschäftigen ausgetauscht und reflektiert. Hier sah ich unter anderem dass ich nicht der einzige war, der diese vielen neuen Eindrücke erlebte. Zusammen haben wir auf die kommende Zeit geschaut, was noch kommen wird und was man sich noch vornehmen kann. Im Ganzen hat mir das Seminar sehr geholfen und ich bin wieder um Erfahrungen reicher geworden. Nach dem Seminar habe ich noch eine Gewürztour auf Sansibar unternommen, denn Sansibar ist berüchtigt für seine Gewürze. Auf einer Gewürzfarm bekam ich ein Bild wo die vielen Gewürze, wie Nelken, Ingwer, Vanille, Pfeffer, Sesam überhaupt her stammen und zu guter letzt gab es noch ein gewürzvolles Essen mit einem Swahili-Spice-Tea. Ich hatte ziemliche Bauchschmerzen, Nachwehen vom Seminaressen bei etwas nicht in Ordnung gewesen sein muss, und so gab mir unser Guide eingeweichte Nelken welche mir tatsächlich geholfen haben. Mit neuem Schwung und Motivation ging es dann wieder nach einer Nacht in Stone-Town mit der Fähre zurück nach Dar es Salaam und am folgenden Montag führte mich mein Weg mich wieder in die Schule.

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