Montag, 7. September 2009

Der Beginn meiner großen Reise

Nach einem sehr liebevollen und schmerzhaftem Abschied am Frankfurter Flughafen startete mein Flug am 29. August 2009 um 15.10 Uhr in Richtung Kairo, wo ich einen dreistündigen Aufenthalt hatte und von dort aus ging es dann weiter nach Dar Es Salaam. Um 5.15 Uhr landete ich, jedoch wurde ich erst um 8 Uhr von einem Lehrer und dem Busfahrer der Schule abgeholt. Sie brachten mich zu der Familie in der ich nun für die nächsten Wochen erst mal untergebracht bin. Auf den Straßen Dar Es Salaams kann ich aus dem Schauen nicht mehr raus. Die neue Kultur hatte mich in ihren Bann gezogen, die Menschen, die Straßen, die Häuser (eher Hütten, Slams ähnlich). Zu Beginn fuhren wir mit dem kleinen Schulbus kurz auf einer asphaltierten Straße, jedoch um zu der Familie zu kommen ging es dann über crossige, hügelige, sandige Holperwege, die ich normalerweise nur mit dem Crossmotorrad bewältigen würde. Die wenigsten Straßen hier sind asphaltiert und eben. Ich bin in Afrika angekommen und der erste Tag in Tansania hatte nun begonnen. Die Familie nahm mich gleich recht herzlich auf, alle hießen mich sehr herzlich Willkommen mit Worten „Welcome“ und „feel at home“. Mein Zimmer und auch mein Bett teile ich mir mit dem 25-Jährigen Sohn George, er studiert im Norden Tansanias in Moschi nähe des Kilimanjaro, hat gerade Ferien und ist für diese Zeit zuhause. Seit dem ersten Tag kümmert er sich sehr sorgsam um mich und hilft mir sehr mit der neuen Situation recht zukommen. Als er mich durch unser Stadtviertel Tabata führte, in dem es keine eine befestigte Straße gibt, schauten mich fast alle Menschen an. Ich kam mir beim ersten Mal wie eine Attraktion vor, besonders bei den Kindern. Sie rannten lachend und schauend um mich herum und riefen „Mzungu“, was weißer Mensch auf Suaheli heißt. In der Familie in der ich untergebracht bin gibt es 5 Kinder welche alle adoptiert sind, da Edith (meine Gastmutter) keine Kinder zeugen kann. Das Leben hier ist nicht mit dem unserem europäischen zu vergleichen. Das Haus in dem ich nun wohne ist sehr klein, hat drei Schlafzimmer, Wohnzimmer mit Küche, was jedoch schon höherer Lebensstandart ist. Gekocht wird draußen vor dem Haus. Die Toilette ist zugleich auch die Dusche und befindet sich nicht im Haus. Vor dem Haus steht ein kleines Einraumhäuschen, wenn man es so nennen kann, in dem sich ein Loch im Boden befindet, wie eine französische Toilette. Anstatt Toilettenpapier wird Wasser verwendet, mit dem man sich auch wäscht - fliesendes Wasser und Duschen gibt es nicht. Gegessen wird mit den Händen oder eher mit der rechten Hand, da man mit der linken Hand auf dem Klo sein Geschäft beendet. Jedoch gibt es auch Löffel, welchen man nutzen darf. Am Anfang war es sehr hart die neuen Sitten kennen zulernen und sie bewältigen. Noch brauche ich einige Zeit zur Eingewöhnung, jedoch macht es sehr Spaß diese neue Lebensart zu entdecken und sie nun wirklich zu leben. Ich merke dass es vorwärts geht.

Am nächsten Tag begann mein erster Tag in der Hekima Waldorf School. Zu Beginn wurden mir die Sachen und ein ausführlicher Brief meines Vorgängers gegeben bei dem ich mit meinen neuen Aufgabenfeldern vertraut gemacht wurde. Zu beginn kam dies mir sehr viel vor, jedoch wenn man sich einarbeitet versteht man sehr schnell um was es geht. Zudem bin ich nicht alleine, am nächsten Tag kam Albert. Albert ist ein weiterer Freiwilliger aus Deutschland, den ich schon auf dem Vorbereitungsseminar kennen lernen durfte. Zusammen kamen wir direkt schneller voran. Wir haben die Hauptverantwortung für das Waisenprojekt der Schule, auf das ich wann anders noch mal genauer zu sprechen kommen werde. Des weitern sind unsere Aufgabenfelder die Bibliothek der Schule zu verwalten, Nachhilfe und Computerunterricht zugeben und bei der Gartenarbeit zu helfen. Albert und ich machten noch weitere Vorschläge, wie Musikunterricht, Sportunterricht und Handarbeit, die wir in der Schule einbringen könnten. Dies erfreute Edward und Casmir, die Schuladministratoren sehr. Donnerstag hatte ich dann meine erste Lehrerkonferenz, welche jeden Donnerstag sein wird. Hier wurden Albert und Ich nochmals vor allen Lehrern und Kindergärtnerrinnen, die auch teilnahmen, vorgestellt. Freitag hat dann das erst Wochenende begonnen. Zusammen mit meinen Gasteltern und zwei Freunden sind wir an das Meer, den Indischen Ozean, gefahren und haben sehr leckeren frischen Fisch gegessen. Feiner weißer Sand, selbstgebaute Holzfischerboote und eine frische Meeresbriese.

2 Kommentare:

  1. Gude,
    schön mal wieder was von dir zu hören, muss wohl ein ziemlicher Kulturschock für dich sein. Das ganze hört sich ziemlich hart an aber du schaffst das schon!
    Freue mich schon auf deinen nächsten Bericht!
    Halt die Ohren steif!
    PS: Immer schön Tee trinken!
    Gruß Timo

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  2. Kulturschock Afrika :-)

    Hi Jonas, ich hoffe Du hast Dich inzwischen ein bischen eingewöhnt und es geht Dir von Tag zu Tag besser!
    Mögen die kleinen Freuden (Feiner weißer Sand, selbstgebaute Holzfischerboote und eine frische Meeresbriese) zu Großen werden.
    Lass es Dir gut gehen
    Hermann Josef

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