Dienstag, 17. November 2009

Mein Schulalltag

In diesem Bericht will ich euch berichten wie mein täglicher Schulalltag aussieht. Jeder Tag ist natürlich unterschiedlich, da ich ja jeden Tag einen anderen Stundenplan habe.
Morgens stehe ich mit dem Sonnenaufgang, von dem ich leider wegen der eng aneinander stehenden Häuser nichts mitbekomme, zwischen 6 und halb 7 auf. Nach meinem morgendlichen Artemisia Tee (über den ihr noch mehr erfahren werdet) und einer kleinen Kleinigkeit zu Essen geht es los zur Schule. Hier in Tansania wird nie groß Gefrühstückt, jedenfalls nicht so wie ich es aus Deutschland gewohnt bin, was Anfangs schon eine größere Umstellung war. Mit dem Auto geht es dann in Richtung Schule, Robert nimmt Edith und mich mit und setzt uns in der Schule ab, wenn er mal nicht da ist nehme ich einen Daladala. Edith arbeitet in der Schule im Schulbüro und verwaltet die Finanzen und alles was dazu gehört. Robert ist Filmemacher, er filmt Hochzeiten und erstellt draus einen Hochzeitsfilm. Sein Büro liegt im Stadtzentrum, daher führt sein Weg an der Schule vorbei. Die Fahrt dauert eine Weile und ist wie eigentlich jede Fahrt ein kleines Abenteuer, wir müssen über zwei Hauptverkehrspunkte (Ubungo und Mwenge) der Stadt fahren, dort sind eigentlich den ganzen Tag über Verkehrstaus. Jedenfalls bin ich dann recht früh in der Schule und um 8.30 Uhr beginnt der Unterricht nach einer Rhythmusübung mit allen Schülern auf dem Schulhof. In der Hauptunterrichtsphase bis um 10 Uhr habe ich freien Spielraum, dort erledige ich oft Kleinigkeiten, helfe Benela, dem Gärtner, im Schulgarten, erledige Hausmeistertätigkeiten, tippe Schulrundbriefe ab, arbeite an der Homepage, am Waisenprojekt oder geh zur Post. Die Post wird hier nicht von einem Briefträger ausgetragen, sie wird an Schließfächer im Postoffice gesendet, wo man sie dann abholen muss. Von 10.30 Uhr bis 11 Uhr ist Teabreak, hier gibt es einen Tee und Brot oder Haferschleim zum essen. Während der Pause verwalte ich die Schulbücherei, Kinder ab der dritten Klasse können sich hier bis zu zwei Wochen maximal 4 Bücher ausleihen. Danach schwankt meine Tätigkeit von Tag zu Tag. Ich gebe Unterricht, Nachhilfe oder führe meine Tätigkeiten die ich vor der Pause machte fort. Von 13 bis 14 Uhr ist Lunchbreak, hier gibt es dann im Stuffroom Mittagessen zusammen mit Edith, Mama Micah (arbeitet zusammen mit Edith im Schulbüro und Albert. Der Name von Mama Micah kommt von ihrem Sohn, denn der älteste heißt Micah, deshalb wird sie Mama Micah genannt, sozusagen Mama von Micah. So werden hier eigentlich alle Mütter genannt. Nach der Mittagspause unterrichte ich montags, dienstags und freitags Computer und mittwochs Sport in der siebten Klasse. Donnerstags ist jeweils nach der Schule von 15 Uhr bis 17 Uhr Faculty Meeting (Lehrer- oder Schulkonferenz). Dort werden in der ersten Stunde die verschiedensten Dinge besprochen, von Schülerproblemen bis hin zu Organisatorischen Sachen. In der zweiten Stunde findet eine Art Waldorfschulung statt. Da die meisten Lehrer keine Waldorfausbildung haben bereitet sich für jede Woche ein anderer Lehrer vor und leitet dann die Stunde über die Kindesentwicklung nach Rudolf Steiner. Nach der Schule laufe ich nach Mwenge zum Busterminal und nehme einen Dalladalla nachhause oder erledige noch paar Dinge in der Stadt. Oft gehe ich dann auch ins Internetcafe um mich auf dem laufendem zu halten und meine Mails zu checken und zu versenden. Das Internetcafe ist in der Nähe der Schule, daher ist es für mich einfacher dorthin direkt nach der Schule zu gehen als am Wochenende. Leider ist die Verbindung nur unglaublich schlecht, wobei mir ab und zu sehr viele Nerven verloren gehen.

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