Sonntag, 4. April 2010

An der Hälfte meines Auslandsjahres vorbeigehuscht

Bericht von Anfang April:

Lange ist es her dass ich geschrieben habe. Seit einem Monat ist mein Laptop nun schon kaputt, was mich leider sehr am schreiben hinderte. Es ist viel passiert seit meinem letzten Bericht. So habe ich unter anderem einen Tagesausflug nach Bagamoyo gemacht. Bagamoyo liegt 70km nördlich von Dar es Salaam an der Küste von Tansania und war die erste Haputstadt Deutsch-Ostafrikas. Mit einem Dalladalla, der direkt dort hon fuhr, ging es hin. Dort angekommen wurden die berüchtigten Bauwerke der Deutschen von vor mehr als 100 Jahren begutachtet. Was mich besonders beeindruckte war ein deutscher Friedhof mit gefallen deutschen Soldaten direkt am Strand unter Palmen. Es war ein merkwürdiger Anblick, denn auf den Krabsteinen waren Namen und Gedenksätze in deutscher Sprache zu lesen. Bagamoyo ist ein verschlafenes Städtchen welches man im Vergleich zu Dar es Salaam sehr schnell und zufuss besichtigen kann. Zur Hälfte unseres zweiten Schulterms gabe es wie auch zur hälfte des ersten Terms eine Woche Ferien und so machte ich eine größere Reise nach Mwanza an den Lake Victoria, dem größen Binnengewässer Afrikas. Ich machte mich auf diese Reise um Anamed Tanzania zu besuchen. Anamed steht für Natürliche Medizin in den Tropen und aus aus diesem Grund um mehr über Natüliche Medizin zu erfahren fuhr ich dort hin und um mir Hilfestellungen einzuholen wie ich mein gestartetes Projekt weiterführen kann. 1146km mit dem Überlandbus durch die Mitte Tansanias in den Norden. Der Weg führte über eine geteerte Straße an der Hauptstadt Dodoma vorbei und kurz nach Dodoma über eine Raffroat weiter. Jedoch fanden dort Bauarbeiten statt. In Zukunft wird es eine komplett asphaltierte Straße von Dar nach Mwanza geben. In Mwanza nahmen mich Jakob und Terese, zwei Freiwillige die ich auf dem Zwischenseminar kennenlernen durfte, auf. Beide arbeiten zusammen in einen Waisenheim. Am nächsten Tag schaute ich mir Mwanza an und die zweitgrößte Stadt Tansanias mit über 500.000 Einwohnern stellte sich als wahnsinnig schöne Stadt heraus. Mwanza, auch Rock City genannt, besteht fast nur aus bewohnten Felsen und Hügel die sich vom Victoriasee aus hervorschrecken. Sie errinnerte mich ein bisschen an eine der Hafenstädte aus dem Film „Fluch der Karibik“ oder Rio de Janairo. Nun machte ich mich auch auf die Suche nach Anamed, den bis her wusste ich noch nicht mal wo genau Anamed überhaupt ist. Es stellte sich dann heraus das Anamed seinen Sitz in einem Dorf namens Malya hat, im Landesinneren, zweit Stunden von Mwanza entfernt. So fuhr ich zusammen mit Jakob, der sich auch dafür interessierte, mit einem kleineren Überlandbus nach Malya. Aus den gesagten zwei Stunden wurden wie fast vorhersehbar sechs Stunden, da der Bus älter und funktionsuntüchtiger fast nicht sein konnte. Jeder Stopp wurde zu einer langen Pause, da der Bus nicht mehr ansprang und der Motor präperiert werden musste. Gegen Abend kamen wir dann in Malya an und wurden von Dr. Feleshi, sozusagen der Chef von Anamed Tanzania, herzlich empfangen. Das es nun schon sehr spät war, war nun klar dass unserer geplanter Tagesausflug länger als ein Tag werden würde. Malya stellte sich am nächsten Morgen als ein wunderschönes kleines abgelegenes afrikanisches Dörfchen heraus. Von Dr. Feleshi wurden wir die ganze Zeit bestens versorgt und er zeigte uns eigentlich alles, wie die Anamed Klinik und seine Heilpflanzen, - darunter auch „Artemisia Annua Anamed“. Ich hatte wunderbare Gespräche mit Dr. Feleshi und ich stellte ihm mein Projekt vor. Er war davon begeistert, und nach nicht sehr langer Zeit kamen wir zum entschluss ein Anamed Seminar in Dar es Salaam zu gestallten. Dr. Feleshi gibt in ganz Tansania Seminare für interessierte Menschen, um ihnen Heilpflanzen wie unter anderem „Artemisia Annua Anamed“ vorzustellen und um ihnen beizubringen natürliche Medizin selbst zu produzieren und anzuwenden. Da er schon in mehreren Städten Tansanias Seminare gehalten hatte kam ich ihm gerade recht und so planten wir zusammen ein Seminar in Dar es Salaam, da er dort bis her noch kein Seminar hielt. Da ich nur eine Woche frei hatte musste ich mich bald wieder verabschieden und mich auf den Weg zurück nach Dar es Salaam machen. Diese kurze, aber intensive Reise war einfach wunderbar in allen Bereichen. Zurück in Dar wartete Arbeit auf mich. Zum einen ging es in der Schule wieder rund und zum anderen musste ich nun das Seminar hier zum laufen bringen. Ich stellte alles in der Lehrerkonferenz vor und die Schule war begeistert. Nun war klar, dass das Seminar nun an unserer Schule stattfinden wird. Mein Aufgabe war es nun Teilnehmer zu finden und alles zu organisieren. Ich erstellte Flyer und zusammen mit Erik, einem Afrikastudenten aus Leipzig, der ein einmonatiges Praktikum an unsere Schule machte, besuchte ich 20 Staats- und Privatschulen und stellte den Inhalt des Seminars vor. Das waren sehr spannende Besuche die Unterschiede zwischen den Schulen zu sehen. Staatsschulen haben alle den gleichen einfachen Aufbau und die Lehrer hatte alle einen Schlagstock in der Hand, was mir sehr krausam vorkam. Im Gegensatz sind die Privatschulen alle anders aufgebaut und je nach dem wie viel Geld sie besitzen luxeriöser eingerichtet. Neben meinen Planungen für das Seminar lief der Unterricht normal weiter. Ich unterrichtete wie zuvor und gab nun auch mehr Kindern als zuvor Nachhilfe. Mit meinen vielen Strandbesuchen habe ich Kontakte zu Rastas aufgebaut, die direkt am Strand wohnen, und so organisierten wir einen herrlichen Abend mit Feuer, Bongo- und Gitarrenmusik am Strand. Wir tanzten ums Feuer herum in die Nacht und hatten tierisch viel Spaß. Ende März, nach einem Tag der offenen Tür schloss unsere Schule drei Tage früher als geplant, extra des Anamed Seminars wegen, da sonst kein anderer Termin gefunden wurde. Und schon durfte ich Dr. Feleshi, Hertha und Rosemarry von Anamed Tanzania hier in Dar es Salaam willkommen halten. Hertha ist die Organisatorin von Anamed Tanzania und Rosemarry Dr. Feleshis Gehilfe. Rosemarry musste leider schon am zweiten Tag wieder abreisen, da ihr Vater verstarb. Monatg morgens began nun das Seminar und ich war total gespannt wieviele Leute nun überhaupt zusammen kommen werden und ob es der Erfolg wird den ich mir erhoffe. Freudiger Weiße kamen 20 Teilnehmer, von unserer Schule und außerhalb, zusammen. Und alle waren voll begeistert mit Notizblock in der Hand und voll konzentriert bei der Sache. Die ersten zwei Tage ware waren mehr teoretisch aufgebaut und die letzten zwei mehr praktisch. Wir lernten bis zu 50 Heilpflanzen kennen und produzierten eigene Medizin. Aus getrocktnetem Chilli, Guave, Eukalytus, Artemisia erstelten wir Salben und Puder. Zudem lernten wir Seife herzustellen. Da das nun das erste Anamed Seminar in Dar es Salaam war muss nun weiter darauf aufgebaut werden und die Hekima Waldorf School wird ab nun die Basis für Anamed in Dar es Salaam sein.

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